Eiskalte Strategien

Wer Bauten vor Auskühlung schützen möchte, sollte zunächst Wärmeverluste reduzieren. Dabei kommt es auf eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit der Materialien an. Steinwolle erhält diese Eigenschaft durch ihre offenporige Struktur. Kleine Lufteinschlüsse spielen die entscheidende Rolle – durch ihre Eigenschaft als guter Isolator wird verhindert, dass Kälte durch die Bauteile wandert. Im Sommer hindern sie Hitze daran, in die Innenräume einzudringen, im Winter wird die durch Heizen erzeugte Wärme im Gebäude gehalten. Als nichtbrennbares, recycelbares Material ist Steinwolle daher ein maßgeblicher Baustoff in der Architektur energieeffizienter Bauprojekte.

Wir wissen nicht, ob Murmeltiere insgeheim ein Verständnis für Bauphysik aufbringen. Sich Winterkälte nachhaltig vom Leib zu halten ist aber ein Projekt, mit dem im Lauf der Evolutionsgeschichte schon viele Köpfe beschäftigt waren. Immer wieder kommen dabei auch Steine zum Einsatz – obwohl deren Verarbeitung zu Steinwolle sicher eine besondere Innovation für das natürliche Material bedeutet. Wie Vertreter der Tierwelt mithilfe von Steinen der Kälte trotzen, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

Pinguine sind Weltmeister. Beim Diäthalten, beim Zurücklegen wirklich langer Wege zwischen Kinderstube und Kantine und ein bisschen auch darin, wirklich durchgehend gut gekleidet zu sein. Pinguine sind eben immer im Dienst, denn das extreme Klima der Antarktis verlangt von seinen Bewohnern höchste Anpassungsleistungen. Manchmal jedoch gönnt sich auch ein Pinguin ein nettes Stündchen – und wenn er klug ist, bringt er seinem Schwarm zum Date ein kleines Steinchen mit. Das kann ein erster Schritt zum gemeinsamen Nestbau sein. Forschende fanden allerdings heraus, dass Steinchen unter bereits vergebenen Pinguindamen sogar so beliebt sind, dass sie auch schon mal einen Seitensprung riskieren.

Betrachtet man die flugunfähigen Raubvögel nicht mit menschlichen Maßstäben, ist die Strategie des Sammelns gelegentlicher Extrasteinchen genial: Intensive Brutpflege ist überlebenswichtig in der Kältewüste der Antarktis. Und Nester, die mit vielen Steinchen ausgestattet sind, minimieren die mögliche Kontaktfläche von Pinguin-Ei und Untergrund: reichlich Kiesel halten das Ei von Frostboden und Eiswasser fern und helfen, das Küken warmzuhalten. Die Chancen auf eine erfolgreiche Brut steigen dadurch enorm. Kein Wunder, dass Steine heiß begehrt sind bei den Kältespezialisten.