Bildungsbauten sind Orte des Wissens und der Kultur und sie repräsentieren wie kaum ein anderer Gebäudetyp die Werte und Visionen einer zukunftsoffenen Gesellschaft. Gleichzeitig steigt die Zahl der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen wieder kontinuierlich an. In den statistischen Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz wird dieser Anstieg der Schülerzahlen zu einer anschaulichen Größe: Von knapp elf Millionen Kindern im Jahr 2022 werden die Schulen bis 2035 rund zwölf Millionen Schülerinnen und Schüler aufnehmen müssen. Das entspricht einem Plus von rund neun Prozent. Schulbetreibende Instanzen sind gefragt, zeitnah Lösungen für geeignete Schulbauten zu finden, denn ein großer Teil des demografisch bedingten Anstiegs der Schülerzahlen wird bis zum Jahr 2026 erfolgen.
In den letzten Jahrzehnten hat sich parallel zu dieser Entwicklung das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Energiesparen und umweltfreundliches Bauen intensiviert, was heute eine Welle innovativer Architekturansätze mit sich bringt. Dies gilt sowohl im Bestand als auch für Neubauprojekte. Zwei Bildungsbauten, bei denen diese Aspekte bereits in „Phase Null“ bedeutsam waren und die Nachhaltigkeit auf ganz unterschiedlichen Wegen umsetzen, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor: den weiterverwendbaren Interims-Neubau des Gymnasiums Nord in Frankfurt, der aus Holzmodulen konstruiert wurde und die August-Hermann-Francke-Grundschule in Waltrop, die auf ein gut gedämmtes neues Stockwerk setzt.