Sponge City ist blau-grün

Die Projekte sind ganz unterschiedlich. Es sind Stadtquartiere, große Unternehmen, Supermärkte, Hallenbauer, Parkplatzflächen, Spielplätze, die multifunktional blau-grün werden sollen. Nicht nur ein lokaler und unterirdischer Regenwasserspeicher wird benötigt. Man will auch die Funktion der oberirdischen Flächen behalten oder erneuern und damit auch das Stadtgrün besser am Leben erhalten. Exakt 250 Projekte sind bislang mit Rockflow umgesetzt worden. Das sind 45.000 Kubikmeter unterirdisch unterlegte Steinwolle – vorwiegend in den Niederlanden und Dänemark, aber auch in Belgien, Schweden und Norwegen. Deutschland stehe auf der Agenda, verrät Corinna May. Das Deutsche Institut für Bautechnik teste gerade noch.

Ein vorher betonierter Schulhof in Den Haag wurde in einen blau-grünen Spielplatz umgewandelt. Die Pflanzen und Bäume werden nun auch automatisch gewässert. Amsterdam will seine Stadt „regensicher“ machen und wendet Rockflow an immer mehr Standorten an. Dort wo das Regenwasser zuvor nicht mehr absickern konnte, aufgrund von Versiegelungen und Asphalt. Zudem setzt die Stadt auf Nachhaltigkeit, denn das unterirdische System sollte auch nach Jahrzehnten recyclebar sein. In Roermond, ebenfalls in den Niederlanden, musste mitten in der Stadt in der alten Allee „Kapellerlaan“ das Kanalnetz renoviert werden. Auf rund 800 Metern wurden 2.700 Kubikmeter Rockflow verlegt. Man ist hier auf einen Jahrhundertniederschlag ausgerichtet.

Wäre Sponge City überall, es gebe nur Schwammstädte mit viel Grün, immer genügend und nicht zu viel Wasser und mit höchster Lebensqualität. Denn man könnte die Folgen des Klimawandels ein Stück umgehen. Nicht nur SpongeBob hat jetzt sicher eine Idee, wie man das schafft.