Bautrends haben ihre Tücken, wenn es um die Feinheiten ihrer Fachbegriffe geht. Derzeit sprechen alle über zirkuläres Bauen, aber gibt es Recycling nicht schon lange? Oder ist der Weg zur Kreislaufwirtschaft erst erschlossen, wenn weitere Elemente mit im Spiel sind? Im Interview erklärt Nachhaltigkeitsexpertin Diana Fischer, geschäftsführende Gesellschafterin der SDG - Sustainable Developments GmbH, worauf es ankommt, wenn zirkulär gebaut werden soll und wie Produkte aus Steinwolle nach ihrer Nutzung ökologisch sinnvoll in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können.
Frau Fischer, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Recycling und zirkulärem Bauen?
Diana Fischer: Recycling ist als Teilaspekt ein wichtiger Bestandteil des zirkulären Bauens. Das zirkuläre Bauen geht allerdings über das klassische Recycling hinaus. Zwar sollen Materialien am Ende ihres Lebenszyklus verwertet statt entsorgt werden, doch noch besser ist es, wenn sie gar nicht erst zu Abfällen werden. Im Idealfall werden Gebäude von Beginn an so geplant, dass sie wandlungsfähig und an die Anforderungen verschiedener Nutzergruppen anpassbar sind. So können im Lebenszyklus eines Gebäudes Büro- und Gewerbeflächen in Wohnraum umgewandelt werden, Räume verändertem Platzbedarf angepasst werden oder technische Auf- und Umrüstungen erfolgen. Und ist der Lebenszyklus des Bauwerks zu Ende, sollten die eingesetzten Bauteile und Baustoffe weiterverwendet – also nach der Demontage direkt in einem neuen Bauprojekt eingesetzt – werden können.
M. Sc. Diana Janina Fischer
SDG – Sustainable Developments GmbH
Hochend 115
47509 Rheurdt
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