Das Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes (Bubiza) in Kassel steht für praxisorientierte und theoretisch fundierte Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote für Auszubildende, Gesellen sowie Unternehmer, Architekten und Ingenieure.
Die Sanierung von insgesamt 36 einzelnen Dachflächen war ein spannendes Bauprojekt, bei dem unsere Dachdämmplatte Masterrock 036 kaschiert (früher: Masterrock NB kaschiert) zum Einsatz kam.

Eckpunkte der energetischen Sanierung des Bubiza:

  • Bereits 1927 wurden in Kassel die ersten Zimmerergesellen ausgebildet – damals noch beim Reichsinnungsverband des Zimmerhandwerks
  • Im Laufe der Jahre wurde das heutige Bildungszentrum immer weiter ausgebaut
  • Das rund 13.000 m² große Gebäudeensemble stammt zum größten Teil aus den 1980er-Jahren
  • Zu dieser Zeit entstanden fünf Werkstatthallen, eine modern ausgestattete Maschinenhalle, mehrere Schulungsgebäude sowie der 1980 bis 1983 errichtete Hauptkomplex des Bildungszentrums
  • 2003 wurden neue Gebäude errichtet und Anbauten ergänzt
  • 36 einzelne Dachflächen von insgesamt 5.500 m² wurden 2017/2018 energetisch saniert
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Vielfältige Dachkonstruktionen und Dachformen

Die Historie des Bundesbildungszentrums reicht bis ins Jahr 1927 zurück. Damals wurden die ersten Zimmerergesellen beim Reichsinnungsverband des Zimmerhandwerks (spätere Reichsfachschule; ab 1954 Bundesfachschule des Deutschen Zimmerhandwerks) ausgebildet.

Gelehrt und gelernt wird in mehreren Werkstatthallen sowie in zahlreichen Schulungs- und Seminarräumen. Das Wachstum des Bildungszentrums lässt sich gut an seinen unterschiedlich alten Gebäudeteilen ablesen. Im Laufe der Jahre wurden immer wieder neue Gebäude errichtet oder Anbauten ergänzt. Viele von ihnen wurden 2017/2018 einer energetischen Sanierung unterzogen.

Eben diese Entwicklung stellte die besondere Herausforderung des Projekts dar: Es ging nicht um die energetische Ertüchtigung der Dachkonstruktion eines zusammenhängenden und einheitlich aufgebauten Gebäudekomplexes, sondern um die Bearbeitung unterschiedlicher Dachkonstruktionen und Dachformen.

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Herausforderung angenommen

Angenommen hat die Herausforderung das Team der Kühne GmbH aus Kassel um Michael Kühne und Thomas Becker. Gemeinsam mit Dachdeckermeister Dirk Flörke waren sie für die Sanierung sämtlicher Dachflächen verantwortlich.

Da die Sanierung bei laufendem Schulbetrieb stattfand, war eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Firmen und Handwerkern sowie mit der Leitung des Bildungszentrums erforderlich. Zudem war die konsequente Einhaltung des Bauzeitplans besonders wichtig.

Vorbereitung für die Dämmung der 36 einzelnen Dachflächen

Bereits die Demontage der alten Dacheindeckungen erforderte eine vorausschauende Planung und sorgsames Arbeiten. Die meisten Dächer hatten eine alte Eindeckung aus Asbest-Wellplatten, die fachgerecht rückgebaut und entsorgt werden mussten. Wichtig war dabei, dass so wenig Staub wie möglich entstand, der in die Dachkonstruktionen oder sogar in die Unterrichtsräume hätte eindringen können.

Unter der Eindeckung fanden die Dachdecker erwartungsgemäß auf den verschiedenen Gebäudeabschnitten ganz unterschiedliche Aufbauten. Die ältesten Gebäude verfügten über keinerlei Dämmung. Dort wurde nur die alte Traglattung und Holzschalung entfernt. Später errichtete Dächer waren teilweise mit einer dünnen Zwischensparrendämmung ausgestattet, die im Zuge der Sanierung komplett entfernt wurde.

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Schritt für Schritt zum energetisch sanierten Dach

Nach dem Rückbau der alten Konstruktion wurde auf den einzelnen Dachflächen eine neue Holzschalung angebracht, sodass der Unterricht in den jeweiligen Gebäuden möglichst schnell wie gewohnt fortgesetzt werden konnte. Auf der Schalung wurde dann die Dampfbremse RockTect Vapotop verlegt.

Für die Dachdämmung kamen die druckbelastbaren und nichtbrennbaren  Steinwolle-Dämmplatten Masterrock 036 kaschiert in einer Stärke von etwa 160 mm zum Einsatz. Die Masterrock 036 kaschiert ist bereits werkseitig mit einer aufkaschierten Unterdeckbahn versehen. So konnten die Dachdecker den benötigten Witterungsschutz auf den noch nicht eingedeckten Dächern zügig und plangemäß sicherstellen. Diese Eigenschaft war vor allem während diverser Schlechtwetterperioden von Vorteil.

Präzise und sicher durch Schraubenstatik

Auf die so geschaffene regensichere Dämmlage wurde die Konterlattung gemäß einer zuvor erstellten Schraubenstatik sowie die Traglattung mit Abmessungen von 60 x 60 mm montiert. Bis auf wenige Ausnahmen sollten die neuen Dächer wieder eine Eindeckung aus Eternit-Platten erhalten. Um deren Gewicht je m2 sicher aufnehmen zu können, wurde eine etwas stärkere Traglattung gewählt. Befestigt ist der gesamte Dachaufbau mit 300 mm langen Schubschrauben, die in einem Winkel von 90 Grad eingeschraubt wurden, sowie 320 mm langen Sogschrauben im 60 Grad-Winkel.

Energetische Sanierung und Dachdämmung als Schulungsobjekt

Mit dem Ergebnis der Sanierung ist nicht nur die ausführende Firma Kühne zufrieden, sondern auch die Leitung des Bundesbildungszentrums um Geschäftsführer Dipl.-Ing. Helmhard Neuenhagen und den Leiter für Sonderprojekte Dr.-Ing. Holger Schopbach.

„Die Fassaden der sanierten Gebäude wurden mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Konstruktion aus Dämmung und Bekleidung energetisch nachgerüstet“, berichtet Helmhard Neuenhagen. „Hinzu kamen neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung und natürlich die Sanierung der Dächer. So konnte der Energieverbrauch des Bundesbildungszentrums endlich auf ein zeitgemäßes Niveau gesenkt werden.“

Ziel der Arbeiten sei es dabei allerdings gewesen, den Aufwand für anschließende Beiputz- und Anstricharbeiten im Inneren der Bestandsgebäude so gering wie möglich zu halten. „Insofern erschien uns die von der Kühne GmbH realisierte Aufsparrendämmung als perfekte Lösung. Darüber hinaus war die Verwendung nichtbrennbarer Dämmstoffe Teil des Brandschutzkonzeptes.“

So ganz nebenbei dienten die Dacharbeiten natürlich auch als willkommenes Anschauungsmaterial für die Auszubildenden. „Nicht nur mit den angehenden Dachdeckern haben unsere Kollegen die eine oder andere ,Exkursion’ auf eines der Dächer unternommen. Die Arbeiten haben nahezu jede Schülerin und jeden Schüler interessiert. Deshalb haben wir dafür gesorgt, dass sie diese auch einmal aus der Nähe sehen konnten.“

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Bautafel:

Bauherr: Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes GmbH, Kassel
Bauleitung: GGS Architekten, Kassel
Planer: SSP AG Architekten, Ingenieure, Integrale Planung, Bochum
Verarbeiter: Kühne GmbH, Kassel
Technische Beratung: DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG, Gladbeck

 

Die Baumaßnahme wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, gefördert.

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