Neben der Vermeidung von Tauwasserausfall ist die Vermeidung von Schimmel eine weitere bedeutende Funktion des Feuchteschutzes. Damit Schimmel wachsen kann, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein:
- Schimmelsporen sind vorhanden (nahezu immer gegeben)
- Organisches Trägermaterial ist vorhanden, zum Beispiel künstliche Putze, Farben, Tapeten, Holz etc.
- Feuchtigkeit
Tauwasser fällt erst bei einer relativen Luftfeuchte von 100% aus, Schimmelsporen benötigen aber lediglich eine relative Luftfeuchtigkeit von 80%, um zu wachsen und sich zu vermehren.
Beispiel: Bei 20 °C Raumtemperatur und einer relativen Luftfeuchte von 50% beträgt die absolute Feuchtemenge ca. 9 g/m³.
Bei einer inneren Oberflächentemperatur von etwa 10 °C fällt Tauwasser aus (relative Luftfeuchte von 100%). Eine 80-prozentige relative Luftfeuchte wird aber schon bei ca. 13 °C erreicht. Wenn die Oberfläche mehrere Tage einer solch erhöhten Luftfeuchte ausgesetzt ist und auch die anderen Bedingungen erfüllt sind, kann sich Schimmel ausbreiten. Eine Verfärbung der befallenen Stellen tritt erst im Laufe der Zeit ein. Der Schimmel ist dann schon seit Längerem auf den Oberflächen vorhanden und die Sporen können sich weiter verteilt haben.
Es gibt also verschiedene Faktoren, die bedacht werden müssen, um Schimmel zu vermeiden:
- Luftfeuchte senken: zum Beispiel durch Lüftung. Empfehlung: mehrmals am Tag und Stoßlüftung, also die Fenster ganz öffnen anstatt nur zu kippen.
- Für eine ausreichende Raumtemperatur sorgen: Wird ein Gebäude nicht beheizt, kann das zu Schäden führen. In der Regel ist eine möglichst konstante Raumtemperatur von etwa 20° C sinnvoll.
- Oberflächentemperatur erhöhen: Hier spielt eine gute Dämmung eine wichtige Rolle, da gedämmte Außenbauteile eine höhere Oberflächentemperatur haben. Daher ist der Unterschied zur Raumtemperatur und somit die Gefahr von Tauwasserausfall geringer.